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Porno-induzierte erektile Dysfunktion

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Durch zu viel Pornografie kann eine Erektionsstörung entstehen. Die durch Pornografie ausgelöste erektile Dysfunktion ist dann psychologisch bedingt, da körperlich meist noch alles funktioniert.

Durch die Pornografie wird ständig ein neues Glücksgefühl erzeugt, welches sogar immer reizvoller und intensiver werden soll. Das Glücksgefühl ist über einen sehr leicht zugänglichen und einfachen Weg zu erreichen. Folglich steigt der Druck, sich neuen Reizen auszusetzen, normaler Sex wird dadurch immer langweiliger. Die Folge: Erektionsstörungen durch zu wenig sexuelle Reize.

Wir klären über die Porno-induzierte erektile Dysfunktion auf, beschreiben die Auslöser, Anzeichen und geben Tipps wie die Erektionsstörung wieder behoben werden kann. 

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Jens Winkler

Aktualisiert: 25. Juni 2022 | Medizinisch überprüft von: Klaus Marquardt

Redaktion
Inhaltsübersicht:
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    Porno-induzierte-erektile-Dysfunktion

    Warum führen Pornos zu Erektionsstörungen?

    Der regelmäßiger Konsum von Pornografie kann diverse sexuelle Störungen verursachen, darunter auch eine erektile Dysfunktion.

    Die erektile Dysfunktion wird bis heute stark mit körperlichen Beschwerden des fortgeschrittenen Alters assoziiert. Junge Männer, welche Erektionsstörungen bemerken, vermuten meist auf psychische Ursachen, die neben Depressionen oftmals auch auf den exzessiven Konsum von pornografischen Inhalten zurückzuführen sind. Die Rede ist dann von einer Porno-induzierten erektilen Dysfunktion.

    Bei der Porno-induzierten erektilen Dysfunktion ist die durch eine Abhängigkeit von pornografischen Inhalten hervorgerufene Reizüberflutung dafür verantwortlich, dass der reale Geschlechtsakt mit der Partnerin von Potenzproblemen begleitet wird.

    Betroffenen Männern fällt es in dieser Lage schwer, die für die Penetration notwendige Erektion zu erlangen und zu halten. Zusätzlich können auch die Vorstellungen aus der Pornografie zu einem unrealistischen Bild führen, welche im echten Sex nicht erreicht werden können.

    Wer insgesamt einen hohen Konsum von Pornos vorzuweisen hat, der neigt unterbewusst dazu, bestimmte Dinge auch auf den realen Geschlechtsverkehr zu übertragen.

    Pornos verändern die Wahrnehmung

    Eine veränderte Wahrnehmung des Geschlechtsaktes macht es zunehmend schwer, eine normale Erektion aufzubauen und zu halten.

    Der Grund hierfür geht in erster Linie auf eine Reduktion der Dopamin-Rezeptoren im Gehirn zurück.

    Das natürliche Glücksgefühl sexueller Befriedigung lässt sich auf diese Weise immer schwerer erreichen.

    Wirkung der Pornografie aufs Gehirn

    Pornografische Inhalte sind in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Gerade ihre dauerhafte Verfügbarkeit im Internet macht sie für Männer attraktiv. Während anfänglich vergleichsweise harmlose Sexszenen für eine ausreichende Stimulation sorgen, ist im Laufe der Zeit eine Intensivierung notwendig.

    Exotische Fetische, Gruppenszenen und ähnliche Auswüchse sind nun erforderlich, um in gleicher Weise sexuell stimuliert zu werden.

    Eine wichtige Funktion kommt dem Neurotransmitter Dopamin zu. Das sogenannte „Glückshormon“ ist aus evolutionärer Sicht dafür verantwortlich, dass lebenserhaltende Verdienste belohnt werden, so auch die Reproduktion.

    Wer diesen Mechanismus durch den regelmäßigen Konsum von Pornos häufig ausnutzt, muss mit unangenehmen Nebenwirkungen rechnen. Im Gehirn verringert sich die Anzahl der Dopaminrezeptoren. Genau dieser strukturelle Umbau ist dafür verantwortlich, dass ein Druck zur ständigen Luststeigerung besteht, der letztlich die Reizschwelle immer weiter steigen lässt.

    Die durch die Selbstbefriedigung erreichte Stimulation übersteigt die Reize des vaginalen Geschlechtsverkehrs, der Orgasmus erfolgt nun nur noch verzögert und bleibt mit der Zeit sogar ganz aus.

    Setzt sich dieser Kreislauf fort, so ist bereits die Erektionsfähigkeit stark herabgesetzt und eine psychisch begründete erektile Dysfunktion bildet sich heraus.

    Versagensängste durch Pornografie

    Doch nicht nur die Dopamin Funktion kann gestört werden, auch unerwartet hohe Ansprüche können durch die Pornografie erzeugt werden.

    In den Filmen wird die maskuline Leistungsfähigkeit künstlich stilisiert und auf diese Weise zum Normalfall gemacht. Dauerhaft starke Erektionen und der ausgesprochen intensive sexuelle Kontakt über lange Zeiträume werden als Norm präsentiert.

    Auf diese Art und Weise entsteht eine unnatürlich hoch gesteckte Messlatte des starken und immer potenten Mannes. Filmdarstellung und Wirklichkeit können auf diese Weise eine stark zunehmende Distanz aufweisen, die den eigentlichen Geschlechtsakt zunehmend mit Ängsten und Frustration in Verbindung bringt.

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    Pornos schaden der Beziehung

    In einer Partnerschaft bedeutet ein häufiger Pornokonsum leider oft, dass das Interesse am eigenen Partner sinkt, da dieser nicht die Ansprüche erfüllt, die in der Pornographie suggeriert werden.

    Dabei können durch die Pornografie veränderte optische Ansprüche als auch sonst unübliche sexuelle Handlungen suggeriert werden. Vorstellungen die sonst nie zu einem Problem geführt hätten, können durch die Pornografie unterbewusst erzeug und durch zunehmenden Konsum der Pornos verstärkt werden.

    Das eigene Sexualleben erzeugt dann keinen ausreichenden Reiz, da jede Interaktion automatisch mit den Inhalten & Handlungen aus den Pornos verglichen wird.

    Beziehungsprobleme durch Porno-Konsum

    Diese mangelnde und weiter nachlassende sexuelle Anziehung ist es auch, welche dann zu Problemen in der Beziehung führen kann.

    Die Rücksicht auf die Bedürfnisse der Partnerin scheinen dabei stark zu sinken. In jeder Beziehung stellt dies natürlich eine große Gefahr und Belastung dar, die es besser zu vermeiden gilt. Denn die Probleme werden mehr und mehr.

    Pornosucht bei Singles

    Bei alleinstehenden Männern kann es ebenfalls zu gewissen Schwierigkeiten kommen. Hier wird der Konsum von Pornographie häufig durch sexuellen Frust befeuert.

    Gleichzeitig kann es auch auf Unerfahrenheit und Angst vor dem sexuellen Verkehr mit einer Frau zurückzuführen sein, dass immer wieder auf Pornos zurückgegriffen wird, um ein Gefühl der Unterlegenheit in ein Gefühl der Lust zu verwandeln.

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    Pornoentzug für bessere Erektion?

    Ja, ein sogenanntes ‚Rebooting‘ kann die Reizschwelle wieder senken und damit einen befriedigenden Geschlechtsakt ermöglichen.

    Ziel ist dabei die gezielte Reduktion des Pornokonsums, im Idealfall die komplette Abstinenz.

    Entscheidend für die Frage, wie schnell sich die negativen Folgen überwinden lassen, sind wiederum Individuelle Parameter. Hilfreich ist dabei auch die professionelle Unterstützung durch einen Psycho- oder Sexualtherapeuten.

    Pornoentzug für ein besseres Sexleben

    Durch eine bewusste Reduzierung des Konsums, den Verzicht auf die extremen Gipfel des Pornokonsums und im Idealfall die komplette Abstinenz lassen sich die Folgen rückgängig machen.

    Bekannt hierfür ist das sogenannte „NoFap“ welches zwar nicht nur den  Verzicht auf Pornografie beschreibt, sondern grundlegend auf die Selbstbefriedigung. Dennoch wird hierunter oft ein Pornoentzug verstanden, denn Geschlechtsverkehr ist während der „NoFap“ Phase erlaubt. Es ist daher umstritten ob auch Masturbation ohne Pornografische Inhalte erlaubt ist oder nicht. Ziel der Bewegung ist es auf jeden Fall auf Pornos zu verzichten

    Wie lange dauert die Besserung?

    Wie lange die Wiederherstellung der ursprünglichen sexuellen Reizbarkeit tatsächlich dauert, ist wiederum von individuellen Faktoren abhängig.

    Besonders nachhaltig sind die Auswirkungen des Pornokonsums dann, wenn die Inhalte schon in jungen Jahren, vor dem ersten realen Geschlechtsverkehr besonders lange und intensiv konsumiert wurden.

    Können Psychologen bei der Pornosucht helfen?

    Nicht immer reicht der Verzicht auf die Inhalte, der ein hohes Maß an Selbstdisziplin voraussetzt, für die Überwindung der negativen Folgen aus.

    Deshalb kann auch die Beratung durch einen Psycho- oder Sexualtherapeuten ein geeigneter Weg sein, um Fortschritte zu machen. Natürlich setzt dieser Lösungsweg zunächst die mutige Entscheidung voraus, sich mit dem Problem einem Experten anzuvertrauen und über die persönlichen Probleme zu reden.

    Wichtig wäre dabei allerdings nicht erneut auf die Pornografie zurückzugreifen und nach dem ausleben der Phantasie schon wieder nach neuen Reizen zu suchen.

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    Helfen Potenzmittel bei Erektionsstörungen durch Pornos?

    Wenn die Lust auf Sex grundlegend besteht, können Potenzmittel helfen die Durchblutung zum Schwellkörper zu verbessern. Außerdem sorgen diese PDE-5-Hemmer dazu, dass die Erektion auch länger aufrecht erhalten werden kann.

    Dies kann ein entscheidender Faktor sein, wenn die Lust hierbei sonst nachlassen würde. Um diese Potenzmittel kaufen zu dürfen, ist ein Rezept vom Arzt erforderlich.

    Diese Potenzmittel sollten allerdings nur als Überbrückung dienen, damit mehr Selbstbewusstsein aufgebaut werden kann. Wenn keine Lust auf Sex generiert werden kann, helfen auch diese Mittel nur wenig. Eine Erektion kann allerdings schneller erzeugt werden, wodurch bereits kleinere Reize genügen könnten um die Erektion auszubilden.

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    Pornoentzug ist die beste Lösung

    In einer aktiven Partnerschaft ist dieses Problem umso deutlicher zu bemerken. Die Lust auf die eigene Partnerin nimmt ab, selbst wenn diese sich nicht verändert haben sollte.

    Grund dafür ist die Reizüberflutung aus der Pornografie, welche dazu sorgt dass immer wieder neue Phantasien und Reize befriedigt werden müssen. Nur durch eine Erhöhung kann das Glücksgefühl erzeugt und befriedigt werden. Männer leiden deutlich häufiger unter diesen Problem als Frauen.

    Potenzmittel (PDE-5-Hemmer) können in der Zwischenzeit die Probleme überbrücken und dabei helfen leichter eine Erektion aufzubauen, sobald schon kleine Signale Anlass dazu geben, eine Erektion aufbauen zu wollen.

    Eine dauerhafte Lösung stellen diese Mittel bei psychologisch bedingter Impotenz allerdings nicht dar. Wir raten daher stets ein Gespräch mit dem Arzt oder Psychologen zu führen.

    Quellen:

    1. Is Pornography Use Associated with Sexual Difficulties and Dysfunctions among Younger Heterosexual Men? – Ivan Landripet PhD Aleksandar Štulhofer PhD – doi.org
    2. Is Internet Pornography Causing Sexual Dysfunctions? A Review with Clinical Reports – Behav. Sci. 2016, 6(3), 17;  Received: 10 May 2016 / Revised: 29 July 2016 / Accepted: 2 August 2016 / Published: 5 August 2016 – doi.org
    3. Porn-induced erectile dysfunction: How does it happen? medicalnewstoday.com