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Mehr Testosteron durch Testosteronersatztherapie?

Testosteronersatztherapie

Ein Viertel aller Männer über 40 leiden unter den Folgen eines Testosteronmangels. Doch auch Jüngere können betroffen sein. Grund hierfür ist in den meisten Fällen Hypogonadismus, die Unterfunktion der Geschlechtsdrüsen. Eine Einschränkung der körpereigenen Testosteronproduktion hat negative Auswirkungen, nicht nur auf die Sexualität, sondern auch auf die körperliche und seelische Gesundheit. Für viele kann die TRT eine Lösung bieten.

Wir klären auf, welche Vorteile und Nachteile eine Testosterontherapie mit sich bringt. Außerdem klären wir auf welcher Arzt für eine TRT Behandlung zuständig ist und wie es sich auf die Erektionsfähigkeit auswirkt. 

Beim Verdacht auf zu wenig Testosteron, sollte für Gewissheit der Hausarzt aufgesucht werden. Dieser führt einen Speichel- oder Bluttest durch, um den Testosterongehalt im Blut zu untersuchen. Da der Testosteronspiegel innerhalb eines Tages schwankt, werden üblicherweise mehrere Tests durchgeführt.

Aufgrund der schwerwiegenden negativen Folgen des Testosteronmangels leitet der Hausarzt nach einer klaren Diagnose seinen Patienten an einen Facharzt weiter. Experten auf dem Gebiet sind Urologen, Andrologen und Endokrinologen.

Ja, im Idealfall findet die Testosteronersatztherapie für immer statt, da der Körper auf das von außen (exogen) zu geführte Testosteron angewiesen ist. 

Wird das Testosteron nicht mehr von außen zugeführt, fällt der Körper wieder auf den natürlichen Wert zurück. Im schlimmsten Fall dauert es sogar eine Zeit lang, bis der Körper wieder eigenes Testosteron produziert. 

Nur wer seinen Testosteronspiegel über natürliche Weise steigert, kann diesen auch natürlich über längere Zeit aufrecht erhalten. Doch im Alter sinkt der Testosteronspiegel unweigerlich

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Jens Winkler

Aktualisiert: 5. Juli 2022 | Medizinisch überprüft von: Klaus Marquardt

Redaktion
Inhaltsübersicht:
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    Was ist eine Testosteronersatztherapie?

    Wer an gravierendem alters- oder gesundheitsbedingtem Testosteronmangel leidet, kann eine Testosteronersatztherapie beziehungsweise Testosteronsubstitution durchlaufen. Abgekürzt wird sie als TRT (Testosteron Replacement Therapy) bezeichnet.

    Bei dieser Hormontherapie wird dem Körper von außen Testosteron zugeführt, um den niedrigen Testosteronspiegel zu normalisieren

    Es handelt sich hierbei um eine lebenslange Behandlung, da das künstlich zugeführte Hormon die körpereigene Testosteronproduktion hemmt, was einen langfristigen Ersatz erfordert.

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    Wie bemerkt man Testosteronmangel?

    Testosteronmangel kann unterschiedliche Symptome auf den Körper haben. Da diese auch auf andere Krankheitsbilder deuten, sind sie keine eindeutigen Indikatoren für ein Defizit.

    Weitere Anzeichen für zu wenig Testosteron:

    Bei über längerer Zeit unbehandeltem Mangel kann auch eine Feminisierung des Mannes beobachtet werden. Die Betroffenen bekommen weibliche Züge wie vergrößerte Brustdrüsen (Gynäkomastie). Bei wenigen setzt der Mangel mit den entsprechenden Symptomen bereits im Mutterleib oder vor der Pubertät ein.

    Kann Testosteronmangel Folgeerkrankungen verursachen?

    Neben den Symptomen, welche sich negativ auf die Lebensqualität der Betroffenen auswirken, bedingt Testosteronmangel schwere Folgeerkrankungen.

    Häufige Folgeerkrankungen:

    Ein besonders geringer Testosterongehalt kann auch Sterilität (Unfruchtbarkeit) verursachen, da ein gestörter Hormonhaushalt die Entwicklung der Spermien hemmt.

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    Testosteronspiegel auf natürliche Weise erhöhen

    Gut fürs Testosteron:

    Schlecht fürs Testosteron:

    Schwankungen der Testosteronwerte und die Abnahme der Hormonproduktion im Alter sind normal. Doch es gibt neben verschiedenen chronischen Erkrankungen (wie Mumps oder Typ-2-Diabetes) gewisse Faktoren, die zu einer temporären Senkung des Testosterongehalts führen. Diese Faktoren lassen sich durch eine Verbesserung der Lebensführung optimieren.

    Zu ihnen gehören der Missbrauch von Medikamenten, Drogen- oder Alkoholkonsum, ungesunde Ernährung und Bewegungsmangel.

    Wer hingegen auf eine ausgewogene Ernährung mit ausreichend Obst und Gemüse achtet und seinen Alltag aktiv gestaltet, indem er etwa kurze Strecken zu Fuß oder mit dem Fahrrad bewältigt und Krafttraining in seinem Leben integriert, kann mehr körpereigenes Testosteron produzieren und seinen Testosteronspiegel langfristig normalisieren.

    Außerdem sollte Stress vermieden und auf ausreichende Ruhe und Erholung geachtet werden. Stress führt nämlich zu einer verstärkten Ausschüttung von Cortisol, ein Hormon, welches die Testosteronproduktion hemmt.

    Hinweis: Zu viel Sport begünstigt ebenfalls die Cortisolausschüttung. Eine starke Belastung aktiviert nämlich den Kampf- und Fluchtmodus, der Körper wird einer Stresssituation ausgesetzt. Empfohlen werden kürzere Einheiten von bis zu 45 Minuten sowie hinreichende Regenerationsphasen.

    Hypogonadismus: Unterfunktion der Gonaden

    Hypogonadismus ist die Erkrankung, auf die ein Testosteronmangel am häufigsten zurückzuführen ist. Unter Hypogonadismus wird die Unterfunktion der Gonaden verstanden. Das sind paarig angelegte, zusammen mit den Nebenhoden im Skrotum (Hodensack) liegende Keimdrüsen. Sie produzieren bei voller Funktionsfähigkeit neben den Spermien 90 Prozent des Testosterons eines Mannes. Ist diese verringert, kann der Testosteronspiegel nicht ohne von außen eingeführtem Ersatz den Normbereich erreichen.

    Es wird zwischen primärem und sekundärem Hypogonadismus, welche angeboren sein können sowie dem Late-onset-Hypogonadismus, der erst im Erwachsenenalter eintritt, unterschieden. Bei der Late-onset-Variante durchlaufen die betroffenen Männer vorerst eine normale Entwicklung: Sie bilden ihre sekundären beziehungsweise äußerlichen Geschlechtsmerkmale vollständig aus, da die Keimdrüsenfunktion erst nach der Pubertät nachlässt. Das verursacht die charakteristischen Symptome eines Testosterondefizits.

    Primärer Hypogonadismus

    Der primäre Hypogonadismus wird durch eine Einschränkung der Hodenfunktion bedingt. Ursachen hierfür können unter anderem eine Orchitis (Hodenentzündung), Hodenkrebs, einige Chemotherapiearten, eine Bestrahlung der Hoden und das Klinefelter-Syndrom sein, eine Chromosomenstörung, von der jeder fünfhundertste Mann betroffen ist. Bei ihr haben Männer zwei weibliche und ein männliches Chromosom.

    Sekundärer Hypogonadismus

    Beim sekundären Hypogonadismus sind nicht die Hoden selbst betroffen, sondern der Hypothalamus oder die Hypophyse. Das sind zwei endokrine Hirndrüsen, welche LH (Luteinisierendes Hormon) und FSH (Follikel stimulierendes Hormon) herstellen, die Botenstoffe, die die Testosteronproduktion in den Hoden ankurbeln. Sind ihre Werte vermindert, sinkt auch der Testosterongehalt im Blut. Gründe für den Funktionsverlust des Hypothalamus und der Hypophyse können der Konsum von Medikamenten wie Glucocorticoide oder Opioide sowie ein Entzug von anabolen Steroiden sein.

    Ab wann bekommt man eine Testosteronersatztherapie?

    Nach der Diagnose kann das Testosterondefizit mit einer Testosteronsubstitution behandelt werden. Art der Therapie sowie Dosierung der Medikamente legt der Arzt in Abhängigkeit von den Bedürfnissen des Patienten individuell fest.

    Da ein solcher Eingriff in den Hormonhaushalt Körper und Alltag nachhaltig prägt und oftmals mit unerwünschten Nebenwirkungen einhergeht, werden vor dem Start einer Testosteronersatztherapie Versuche unternommen, die körpereigene Testosteronproduktion auf natürliche Weise anzukurbeln.

    Zu wenig Testosteron trotz Sport?

    Denn ein gesunder Lebensstil kann den Mangel ganz oder zumindest teilweise beheben und sollte auch vorbeugend in den Alltag verankert werden. Zu diesem gehören ausreichende Bewegung, eine gesunde, proteinreiche Ernährung sowie genügend Erholung. Erst nachdem der Testosterongehalt trotz des Versuchs, den Lebensstil zu optimieren, nicht erhöht werden kann, wird von einem medizinisch nachgewiesenen Hypogonadismus gesprochen.

    In solchen Fällen wird die Behandlung mit einer Testosteronersatztherapie indiziert. Ihr Ziel ist die Verbesserung der Knochendichte, der Sexualfunktion, des allgemeinen Wohlbefindens und nicht zuletzt der Lebensqualität. Sie wird von den meisten Krankenkassen in Deutschland übernommen.

    Dennoch ratsam: Testosteron selbst beeinflussen

    Dennoch sollte erwähnt werden, dass eine Optimierung des eigenen Lebensstils ein hohes Ausmaß intrinsischen Antriebs verlangt. Doch da von Testosteronmangel betroffene Männer oftmals antriebslos sind, fällt es ihnen besonders schwer, ihren gewohnten Lebensstil zu verändern.

    Mehr Testosteron kann den Anfang erleichtern. Deshalb kann es sinnvoll sein, eine TRT nach den ersten Erfolgen abzusetzen. So wird herausgefunden, ob sie notwendig ist oder ob die körpereigene Produktion durch die Verbesserungen hoch genug ist.

    Welche Therapiemöglichkeiten werden angeboten?

    Das Testosteron kann über verschiedene Wege in den Körper gelangen. Zum einen wird es intramuskulär injiziert.

    Dabei unterscheidet man zwischen kurzwirksamen Injektionen, die alle zwei bis drei Wochen verabreicht werden und langwirksamen Injektionen, durch die ein konstanter Testosteronspiegel über einen Zeitraum von 12 bis 16 Wochen aufrechterhalten werden kann.

    Testosteron über Gel und Injektionen

    Zum anderen kann Testosteron in Form eines Gels verabreicht werden. Dieses wird täglich auf die saubere, trockene und gesunde Haut der Schultern, Oberarme, Oberschenkel oder des Bauches aufgetragen.

    Die Haut absorbiert das Hormon und fungiert gleichzeitig als Speicher, der dieses etappenweise in den Blutkreislauf transportiert, womit ein gleichbleibender Testosteronspiegel befördert wird.

    Langwirksame Injektionen und Gels sind in Deutschland die am weitesten verbreiteten Testosterontherapiemöglichkeiten, da mit ihnen ein langfristig gleichbleibender Testosteronspiegel erreicht werden kann.

    Testosteron über Pflaster

    Alternativen wie Pflaster, die direkt an Rücken, Oberarme, Oberschenkel oder Bauch befestigt werden und eine ähnliche Wirkweise wie Gels haben, sind wegen ihrer starken Nebenwirkungen wie aggressive Hautirritationen vom deutschen Markt entfernt worden.

    Testosteron per Kapseln

    Bei Kapseln sind sich Experten hinsichtlich ihrer Wirksamkeit unsicher, da die Leber über den Verdauungstrakt aufgenommenes Testosteron schnell abbaut.

    Individuelle Verabreichung

    Doch egal, welche Behandlungsmöglichkeit gewählt wird, die Testosteronersatztherapie sollte sich individuell an den persönlichen Bedürfnissen des Patienten orientieren. Die Dosis wird stets in Abhängigkeit von Laborwerten und den Symptomveränderungen angepasst.

    Das liegt daran, dass jeder verschieden auf die Substitution reagiert. So unterscheidet sich die Resorptionszeit bei den auf die Haut aufzutragenden Gelen von Person zu Person genauso wie der Zeitraum, in dem das von außen zugeführte Testosteron verstoffwechselt wird.

    Letzteres sollte vor allem bei der Anwendung langwirksamer Injektionen beachtet werden. Je nachdem, welche Dosierung und Behandlungsmöglichkeit optimale Verbesserungen wie eine Erhöhung der Libido oder des Antriebs bewirkt, wird die Therapie ein Leben lang abgestimmt.

    Vorteile einer Testosteronersatztherapie

    Die TRT hat positive Auswirkungen auf die Körperzusammensetzung: Studien belegen bereits nach drei Monaten Therapie einen Anstieg der Knochenmineraldichte sowie eine Verbesserung des Lipidprofils.

    Außerdem führt mehr Testosteron, welches ein Hormondefizit ausgleicht, zu dem Rückgang der Insulinresistenz und des kardiovaskulären Risikos. Das heißt, die Wahrscheinlichkeit, an kardiovaskulären Erkrankungen wie Schlaganfall, Herzinfarkt oder einer arteriellen Durchblutungsstörung zu erkranken, wird minimiert.

    Ein normalisierter Hormonspiegel bedingt aber auch wahrnehmbare Veränderungen.

    Sportliche Motivation & Leistung

    Eine Testosteronersatztherapie erleichtert die gewollte Optimierung des Lebensstils.

    Mehr Testosteron führt nämlich zu einer erhöhten Muskel- und nicht zuletzt Antriebskraft, während es Störfaktoren wie Müdigkeit, Abgeschlagenheit oder depressive Verstimmungen mindert.

    Das steigert auch die Motivation, sich sportlich zu betätigen. Sport beeinflusst den Testosteronspiegel wiederum positiv.

    Insbesondere durch Krafttraining kann Stress abgebaut werden, was die Cortisolausschüttung im Körper hemmt. Das ist ein Botenstoff, der sich negativ auf die Testosteronproduktion auswirkt. Männer die eine Testosterontherapie erhalten, sprechen auch von einer besseren Regeneration. Der Körper kann schneller wieder Höchstleistung abrufen. 

    Weniger Körperfett

    Gesunde Ernährung und die zusätzliche sportliche Betätigung, zu denen mehr Testosteron anregt, wirken sich positiv auf das Körpergewicht des Patienten aus. Eine TRT kurbelt aber auch den Fettstoffwechsel an.

    Das heißt, die Nahrungsfette werden wirksamer zerlegt und zu den Körperzellen transportiert, die sie optimal verwerten können. Das führt ebenfalls zu einem niedrigeren Body-Mass-Index.

    Sexuelles Wohlbefinden

    Das männliche Sexualhormon steigert bei Männern nachweislich nicht nur die Libido (sexuelle Lust). Es fördert auch die Erektionsfähigkeit und verbessert die Ejakulationen.

    Patienten können Fortschritte an einer Morgenlatte sowie an spontanen Erektionen im Alltag erkennen. Darüber hinaus werden Orgasmen als intensiver empfunden.

    Weniger Depressionen

    Es gibt zwar auf wissenschaftlichen Untersuchungen basierende Vermutungen, dass eine Testosteronersatztherapie leichte bis mittelschwere Depressionen sowie depressive Verstimmungen verbessern könnte.

    Nach der Gabe von Testosteron wird nämlich häufig eine erhöhte Ausschüttung von Serotonin beobachtet, ein Wirkstoff, dem antidepressive Wirkungen nachgesagt werden. Patienten mit einer höheren Serotoninkonzentration in den Nervenzellen zeigen nämlich häufig größeren Antrieb.

    Es wurde aber noch keine eindeutige antidepressive Wirkung des Testosterons nachgewiesen.

    Dennoch berichten viele unter Depression leidende Männer, die sich einer Testosteronsubstitution unterzogen haben, von Verbesserungen.

    Ein entscheidender Faktor hierfür ist aber nicht das Testosteron selbst, sondern vielmehr seine positiven Auswirkungen auf den Körper. Denn ein mit regelmäßigem Sport und ausgewogenem Essen einhergehender gesunder Lebensstil, eine bessere Körperzusammensetzung und ein erfülltes Liebesleben mindern Depressionen nachhaltiger als Antidepressiva.

    Nachteile der Testosteronersatztherapie

    Bei korrekter Indikation wird eine TRT als sicher eingestuft. Dem Körper wird nämlich lediglich das zugeführt, was er nicht mehr in ausreichendem Maß selbst produziert.

    Auch wenn die Vorstellungen des idealen Testosterongehalts unter einer Therapie voneinander abweichen, wird üblicherweise ein Wert um den mittleren normalen Bereich der jeweiligen Altersgruppe angestrebt.

    Seltene aber mögliche Nebenwirkungen

    Dennoch können unerwünschte Nebenwirkungen auftreten, vorwiegend bei Männern, bei denen die zu verabreichende Dosis aufgrund eines zu niedrigen Ausgangswerts sehr hoch ist.

    Zu ihnen gehören Haarausfall, Akne sowie eine klinisch meist irrelevante Prostatavergrößerung. Etwa drei Prozent entwickeln Gynäkomastie (Vergrößerung der Brustdrüsen).

    Eine Zunahme der Aggressivität und eine Hypersexualität mit prolongierten, unkontrollierbaren Erektionen kommen seltener vor. Sind die Nebenwirkungen besonders stark, wird eine niedrigere Dosierung empfohlen.

    Kontrolluntersuchungen notwendig

    Mehr Testosteron fördert die Herstellung der Erythrozyten (rote Blutkörperchen). Deshalb kann eine Testosteronsubstitution die mit Viskosität des Blutes einhergehende Thromboseneigung steigern.

    Daher wird Patienten vor und während der Therapie geraten, sich regelmäßig hinsichtlich ihres Hämoglobin- und Hämatokritwerts untersuchen zu lassen, insbesondere bei einem erhöhten kardiovaskulären Risiko.

    Darüber hinaus sollten sowohl die positiven Veränderungen als auch die möglicherweise auftretenden Nebenwirkungen sowie die Dauer der Verstoffwechselung des künstlich eingeführten Testosterons beobachtet werden, damit die TRT bei Bedarf angepasst werden kann.

    TRT trotz Kinderwunsch?

    Das von außen zugeführte Testosteron kann die Spermiogenese (Spermienproduktion) der Keimdrüsen stark hemmen, da sie vom körpereigenen Testosteron im Hoden angekurbelt wird.

    Diese ist für die Fruchtbarkeit eines Mannes entscheidend. Deshalb ist die Testosteronersatztherapie bei Männern, die eigene Kinder haben wollen, kontraindiziert. In solchen Fällen erfolgt üblicherweise die Gabe von GnRH (Gonadotropin Releasing Hormon).

    Dieses fördert die Freisetzung der Reproduktionshormone LH und FSH, die wiederum die Testosteronproduktion anregen. Außerdem kann dem Körper hCG (humanes Choriongonadotropin)zugeführt werden. Das ist ein Peptidhormon, welches ähnlich wie LH die körpereigene Testosteronproduktion stimuliert.

    GnRH und hCG können also vor allem sekundären Hypogonadismus bekämpfen. Liegt eine Art des primären Hypogonadismus vor, bei der die Hodenfunktion eingeschränkt ist, empfiehlt sich eine Mischtherapie. Die Kombination von der Gabe von GnRH und hCG mit von außen eingeführtem Testosteron kann nämlich auch Erfolg versprechend sein.

    Quellen:

    1. Testosteron – Nur Fehlendes ersetzen: pharmazeutische-zeitung.de
    2. Sex Steroid Hormone Levels and Body Composition in Men | doi.org
    3. Testosterone therapy: Potential benefits and risks as you age – mayoclinic.org